- Bauwerk 337 in der Brandhalde. Der westliche Nachbar des Museumsbunkers wurde nach dem Krieg gesprengt.
- Der Grundriss blieb weitgehend erhalten und gibt Einblicke in die ehemalige Raumaufteilung.
- Schartenplatte des Museumsbunkers Ro1 (Bauwerk 346), ebenfalls in der Brandhalde.
- Eingangsbereich des Bauwerks 346. Seit 2000 kann der Bunker regelmässig besichtigt werden.
- Zum Spielplatz des Biergartens umfunktioniert. Bunker bei der Rommelmühle.
- Das Bauwerk 377 an der Rommelmühle ist weitgehend gut erhalten, steht aber unter Wasser.
- Blick in den Bunker 377. Eine Einbindung in ein historisches Konzept wird es nicht geben.
- Bauwerk 362 beim Reiterverein. Der Bunker wurde gesprengt und übererdet.
- Nur einige Trümmer des Bauwerks 362 ragen aus dem Hügel heraus und lassen den Bunker erkennen.
- Bauwerk 366 wurde 1937 errichtet. Der MG-Schartenstand hatte 5 Mann Besatzung.
- Eingangsbereich des Bauwerks 366. Der Bunker wurde relativ spät in die Stellung eingebaut.
- Bauwerk 367, Schartenbereich. Der MG-Schartenstand war für 4 Mann Besatzung ausgelegt.
- Blick aus dem Kampfraum des Bunkers 367. Er streute den Bereich zwischen Bissingen und Gärtnerei ab.
- Obwohl die Ruinen seit Jahrzehnten Wind und Wetter ausgesetzt sind, sind etliche Beschriftungen noch erhalten.
- Bauwerk 379 am Enzufer / Flösserkanal. Der MG-Schartenstand wurde 1935 erstellt.
- Das Bauwerk 378 hat eine seitliche Eingangsverteidigung, die den Aussenbereich der Zugänge deckte.
- Schartenbereich des Bauwerks 378. Der MG-Stand wurde auf halber Höhe in den Hang gebaut.
- Vermauerter Eingang des Bauwerks 378 von innen. Von aussen sind die Zugänge übererdet.
- Bauwerk 383. Die MG-Scheinanlage sollte feindliches Feuer auf sich ziehen.
- Heute kaum noch zu finden: Eingang der MG-Scheinanlage Bauwerk 383.
- Bauwerk 380. Die gesprengte Scheinanlage ist komplett zerstört.
- Die ehemalige Gestalt des Bauwerks 380 ist aus den Betontrümmern nicht mehr erkennbar.
- Das Bauwerk 370 verfügte über einen 3-Scharten-Panzerturm und konnte damit ein weites Feld abdecken.
- Der Bunker 370 ist so stark zerstört, dass seine ursprüngliche Form nicht mehr erkennbar ist.
- An exponierter Stelle war der Artilleriebeobachter Bauwerk 371 errichtet worden.
- Das Bauwerk 371 ist komplett übererdet. Nur die Bettung der Panzerkuppel ist noch sichtbar.
- Seit 2010 dient die Bettung der Panzerkuppel des Bunkers 371 als Fundament für einen Hochsitz.
Bietigheim und Bissingen waren vor dem 2. Weltkrieg benachbarte Städte, die erst 1975 zur Stadt Bietigheim-Bissingen zusammengelegt wurden.
Die Bunker der Neckar-Enz-Stellung im Bereich Bissingen wurden überwiegend südlich hinter die Stadt gelegt, da Bissingen vom nördlichen Enzufer eingesehen werden kann. Von Bietigheim her war die Linie entlang der Enz an der Brandhalde geführt worden. Das letzte Bauwerk in dieser Reihe ist der Bunker 346 (Ro1), der heute als hauptsächlicher Museumsbunker der Neckar-Enz-Stellung fungiert und regelmäßig besichtigt werden kann.
Bei der Rommelmühle und in den Brühlwiesen lagen insgesamt drei vorgelagerte Bunker, die eventuelle Angriffe melden und kleinere Vorstöße über die Enz direkt abwehren sollten. Bei schwereren Angriffen sollten sich deren Besatzungen in die Hauptverteidigungslinie südlich Bissingens zurückziehen.
Die Bunker waren dem Battaillonsabschnitt Rotenacker zugeordnet, so dass sie neben ihrer dreistelligen Bauwerksnummer auch eine Buchstaben-Zahlenkennung zugewiesen bekamen, die auf diesen Abschnitt referenziert. Dieser Abschnittsnummerierung verdankt das Bauwerk 346 seine Kennung Ro1.
In der Stadt Bissingen wurden zwei Unterstände für Panzerabwehrkanonen (Pak) errichtet. Die Kanonen sollten im Ernstfall in vorbereitete Feldstellungen gebracht werden. Vor den Bunkern der Hauptverteidigungslinie wurde auf ca. 3 km Breite ein Panzerhindernis aus Holz errichtet, in dem sich gegnerische Panzer festfahren sollten um dann von der in Feldstellung stationierten Pak bekämpft werden zu können.
Gegen Westen wurden die Bunker wieder entlang der Enz und auf den Hohen Kallmaten errichtet, um die dortigen Geländevorteile auszunutzen. Diese Geländesituation machte freilich auch eine Verteidigungsbereitschaft gegen Westen (Enzufer), Norden (Bissingen)und Nordosten notwendig. Dem wurde durch die Anordnung der Bauwerke und die Verwendung von Schartenpanzertürmen auf ausgewählten Bunkern Rechnung getragen.
Die exponierte Lage der Hohen Kallmaten ermöglichte auch die Errichtung eines Artilleriebeobachters, der Informationen aus dem Abschnitt für in Feldstellungen aufzufahrende Artillerie liefern sollte. 33 Bauwerke waren um die Stadt Bissingen herum, aber hauptsächlich südlich der Stadt errichtet worden und bildeten so eine gestaffelte Verteidigungslinie, die durch Panzerabwehr und Infanteriehindernisse ergänzt werden sollte.
Die Stadt Bissingen wäre den deutschen Verteidigungsüberlegungen aus den späten 1920er Jahren nach bei einem massiven Angriff dem Gegner wohl in die Hände gefallen. Er hätte sich dort unter Umständen festsetzen können. Die sichelförmig von der Ludwigsburger Straße über den Erlengrund zum Schellenhof und den Hohen Kallmaten angeordneten Bunker hätten einen solchen Brückenkopf umfasst und eine weitere Ausdehnung verhindern sollen.
Bei einem solchen Szenario wäre möglicherweise ein heftiger Kampf um Bissingen entstanden, bei dem die Angreifer sich nur in den Häusern hätten verschanzen können. Vor der deutschen Artillerie hätten einzig die dortigen Keller Schutz geboten. Die deutschen Verteidiger hätten dann versuchen müssen die Zufuhr von Nachschub über die Enz in einen solchen Brückenkopf zu unterbinden um dadurch den Gegner so zu schwächen, dass er die Position wieder aufgeben muss.
1945 kam es zu keiner solchen Situation. Da alle Enzübergänge am 08. April gesprengt wurden besetzten die französischen Verbände Untermberg und die Bietigheimer Weststadt. In den folgenden 12 Tagen bildete die Enz die Frontlinie. Die meisten Bunker auf Bissinger Gebiet waren damit der Front nachgelagert. So blieben sie kampflos und fielen nach dem Abzug der deutschen Truppen aus dem Frontabschnitt am 20. April unversehrt in die Hände der Sieger.
Die meisten Bunker wurden unmittelbar nach dem Krieg gesprengt. Manche sind inzwischen abgetragen oder ihre Reste übererdet. Der Bunker 377 an der Rommelmühle und sein Nachbar, der Bunker 346 wurden mit Rücksicht auf die benachbarte Bebauung (Rommelmühle) bzw. den Bahndamm (Bunker 346) nicht gesprengt. Dieser wurde nur übererdet. So konnte der Bunker 346 im Jahr 1999 durch eine private Initiative wieder ausgegraben und als Museumsbunker hergerichtet werden. Am 10. September 2000 konnte das Bauwerk zum erstenmal wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
2013 versuchte der Arbeitskreis des Museumsbunkers den Besitzer des Bunkers 377 erfolglos für eine Einbindung in ein Ausstellungskonzept zu gewinnen. Der Bunker, der heute im Biergarten an der Rommelmühle liegt wird auch künftig nur von außen als halb im Boden versenktes Relikt zu sehen sein.
Eine gewisse Tradition hat bereits die Frühjahrswanderung des Arbeitskreises, die zu den Ruinen an den Hohen Kallmaten führt und so Einblicke in den südwestlichen und westlichen Bereich des Abschnitts liefert.
Zum Museumsbunker 346 (Ro1) gibt es eine Broschüre, die vor Ort oder über den Arbeitskreis Bunkerforschung bezogen warden kann. Sie liefert nicht nur Details zum Bunker 346, sondern einen Überblick über die Neckar-Enz-Stellung im heutigen Bietigheim-Bissingen.
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