Auf dem Knittelberg bei Grötzingen finden sich noch die Reste einer Stellung, die zur Bodenverteidigungslinie der Luftverteidigungszone (LVZ) West östlich des Rheins gehörte. Entgegen früheren Vermutungen war dies keine Flakstellung. Die Stellung sollte vielmehr die Kreuzung damaligen Reichsstraßen 3 und 10 (die heutigen B3 und B10) und die Reichsstraße 3 nördlich des Knittelbergs sichern. Zu diesem Zweck wurden MG-Schartenstände, Mannschaftsunterstände und ein Wasserbunker errichtet. Ob es auch einen Bunker zum Unterstellen einer Panzerabwehrkanone gab, ist nicht gesichert.
Im September 1939 wurde ein leichtes Flak-Geschütz in der Stellung postiert, das der Verteidigung der Stellung gegen eventuelle Tiefflieger diente. Zusätzlich wurde auf dem Knittelberg eine Horchstelle eingerichtet. Sie sollte mit einem Horchgerät herannahende Flugzeuge orten und Warnungen an Luftschutz und Flak weitergeben. Für die Horchstelle wurde mindestens ein Holzturm errichtet, der 1944/45 wieder abgebaut wurde. Die 9 Betonblöcke, die als Fundament gedient haben sollen, sind noch heute
vorhanden. Da es etwas weiter östlich davon einen weiteren Standort mit 9 Betonblöcken gibt, scheint es wahrscheinlich, dass es zwei solcher Türme gab.
Auf dem östlich benachbarten Hummelberg war im Rahmen der LVZ West 1939 eine Schwere Flakstellung errichtet worden. Knapp 12 km östlich davon, auf dem Lugenberg bei Dürrenbüchig, befand sich eine weitere Schwere Flakbarbatterie.
Im April 1941 musste Karlsruhe die letzte Schwere Flakbatterie abgeben. Wie lange die leichte Flak auf dem Knittelberg blieb, ist noch Gegenstand von Forschungen.