Leichte Flak im Bereich der Scheinanlage Weilimdorf

Drei Stellungen der Leichten Flak im Bereich der Scheinanlage Weilimdorf konnten bislang lokalisiert werden. Die Luftbilder legen nahe, dass unweit den Stellungen der Schweren Flak noch weitere Leichte Flak bzw. MG zur Flugabwehr standen.

Zeitzeugenberichten zufolge war neben der Schweinmästerei in Hausen in der „Steinröhre“ eine Stellung errichtet worden. Den Luftbildern zufolge dürfte sie im Bereich des ehemaligen Sportplatzes, und damit bereits auf Ditzinger Gemarkung gelegen haben. Das Areal ist heute überbaut, unter anderem befindet sich dort ein italienisches Restaurant.

Auf Gerlinger Markung östlich der Ditzinger Straße am Bruhweg. Eine exakte Lokalisierung war bislang nicht möglich. Ob das Batteriegelände heute bereits überbaut ist, oder ob die Geschütze im heutigen Wiesengrundstück am Rande der Bebauung gestanden haben, ist damit noch nicht abschließend beantwortet. Es ist durchaus möglich, dass sich das Batteriegelände im Bereich des heutigen Parkplatzes an der Siemensstraße befand.

Nach dem 1949 verfassten Bericht „Kriegsgeschehen 1939-1945 in Gerlingen“ des Gerlinger Konrektors Erich Braunmüller befand sich die Stellung dort „kurze Zeit“. Allerdings gibt Braunmüller diese vage Spanne auch für Stellungen der Schweren Flak an, die nachweislich seit mindestens 1943 belegt waren.

Stadtplan von 1982. Das Areal am Bruhweg und der Siemensstraße war noch kaum bebaut.

Wie bei den allermeisten solcher nach Kriegsende erstellten Berichte war auch Braunmüller bei Verfassen seiner Darstellung auf die Zuarbeit von Orstansässigen angewiesen, deren Erinnerungen häufig insbesondere durch die besonders dramatischen Eindrücke der schweren Angriffe 1944/45 chronologisch ungenau waren.

Der Umstand, dass diese Stellung über Unterstände für Munition und Mannschaft verfügte, wie Braunmüller schreibt, spricht stark dafür, dass sie mindestens mehrere Monate dort existiert haben muss. Sehr wahrscheinlich wurde sie zusammen mit der Scheinanlage 1943 angelegt. Deren Weststellung, also die westliche Abschußstellung für Scheinsignalraketen, war am Aischbach eingerichtet worden, und hätte damit in direkter Nachbarschaft der Flak am Bruhweg gelegen.

Zwischen Gehenbühl und Sandbuckel lag ein dritte Leichte Flakstellung. Sie konnte auf Luftbildern noch nicht zweifelsfrei identifiziert werden. Die Ortsangaben des Gerlinger Konrektors Erich Braunmüller in seinem Bericht „Kriegsgeschehen 1939-1945 in Gerlingen sind allerdings recht konkret.

Demzufolge lag die Stellung südlich des Fasanengartens und ungefähr 100 m östlich der Schweren Flakbatterie Gehenbühl. Damit lag sie im Bereich der heutigen Gaststätte „Fasanengarten“ und der Sportplätze am Sandbuckel , unmittelbar neben der Oststellung der Scheinanlage und einer am Sandbuckel (auf dem Areal der heutigen Rappachschule und dem östlich angrenzenden Gelände) eingerichteten Brandanlage, die zur Simulation entstehender Brände entzündet wurde, wenn Bomber kurz vor bzw. bereits über der Anlage waren.

Die Leichten Flakverbände dieser Stellungen wurden alle spätestens im April 1945 abgezogen. Als sich die französischen Verbände am 20. April über die Gerlinger Schillerhöhe und von Bietigheim-Asperg über Ditzingen kommend Gerlingen und Weilimdorf näherten, waren sie nicht mehr vor Ort.