Stuttgart Nord

 

Laut einem Bericht des Oberbaurats Richard Scheuerle für den Stadtrat der Stadt Stuttgart vom 23. Mai 1944 waren in Stuttgart seit Februar 1941 4.725 unterirdische Fluchtwege mit einer Gesamtlänge von 26,7 km geschaffen worden. Diese Fluchtwege waren vor allem Verbindungsstollen zwischen Kellern von Mehrfamilienhäusern, aber auch Fluchtstollen aus Gebäudekellern ins Freie, wo direkte Notausstiege nicht geschaffen werden konnten, weil die Keller z.B. in einen Hang hineingebaut worden waren.

Solche Fluchtstollen sind teilweise vollständig oder als Fragmente bis heute erhalten. Mitunter sind sie im Laufe der Zeit eingestürzt, weil die Holzverschalung nach dem Krieg herausgenommen worden war oder im Laufe der Zeit einfach vermoderte.
Viele solcher Fluchtstollen sind nicht einmal mannshoch, sondern als Kriechstollen ausgeführt, in denen man sich im Ernstfall auf allen Vieren ins Freie hätte begeben müssen.

Diese Stollen und Stollenüberreste liegen in privaten Grundstücken und sind nicht frei zugänglich.

Die Bilder auf dieser Seite zeigen einen ehemaligen, weitgehend eingestürzten Fluchtstollen in Stuttgart Nord, von dem nur noch wenige Meter erhalten sind.