Leichte Flak in Stuttgart

Bereits im 1. Weltkrieg zeigte sich die Notwendigkeit spezieller Geschütze zur Abwehr von Flugzeugen. Zunächst waren gängige Kanonen aufgebockt worden, die allerdings kaum gegen die sich schnell bewegenden Flugzeuge wirksam waren. Zwar wurden auch Maschinengewehre eingesetzt, doch eigneten sich diese lediglich zum Beschuss von Tieffliegern.

Neben speziellen Schweren Kanonen mit Kaliber 7,5 und 8,8 cm begann Deutschland daher mit der Entwicklung einer schnellfeuernden 3,7-cm-Maschinenkanone.

Bereits in den 1920er Jahren diversifizierte sich in Deutschland die Entwicklung neuer Flugabwehrgeschütze. So wurde das 2-cm-Schnellfeuergeschütz für niedrige und das 3,7-cm-Geschütz für niedrige und mittlere Höhen zu den Standardwaffen der deutschen Leichten Flak. Vor 1933 erfolgte die Produktion wegen der Auflagen des Versailler Vertrags im Ausland.

Zwar war die 2 cm-Kanone bereits Mitte der 1930er Jahre als zu schwach eingestuft worden, jedoch führte die große Stückzahl dieser Waffe und der ständig steigende Bedarf dazu, dass sie auch bis Kriegsende gegen Tiefflieger im Einsatz war, insbesondere als Vierlingsflak.
In Stuttgart wurden in der Leichten Flak in vielen Stellungen 3,7 cm-Kanonen eingesetzt.

Die Leichte Flak hatte üblicherweise drei Funktionen:

Als Schutz der Schwere Flakbatterie gegen Tiefflieger, der sie beigeordnet war. In diesen Fällen waren die Stellungen der Leichten Flak um die Stellung der Schweren Flak herum postiert.

Als Schutz von Industriebetrieben und Verkehrsinfrastruktur, wie z.B. Häfen und Eisenbahnbrücken. Oft waren die Kanonen auf den Dächern von Fabrikgebäuden oder auf Holztürmen im Werksgelände aufgestellt.

Als Schutz der Stadt vor Tieffliegerangriffen. Hierzu waren in Stuttgart auf allen innerstädtischen Hochbauten wie den Bahnhofsturm, dem Mittnachtbau oder dem Tagblatt-Turm Leichte Flak in Stellung gebracht worden.

Bei den schweren Luftangriffen auf die Städte konnte die Leichte Flak in der Regel nichts tun, denn die Bomber flogen zu hoch.