Gemeindehaus

 

Zu den Luftschutzstollen, die in Bietigheim und Bissingen ab Frühjahr 1944 errichtet wurden gehört auch der Stollen, der hinter dem Gemeindehaus in Bissingen in den Fels getrieben wurde.

Auch hier machte man sich die Eigenschaften des Muschelkalks zunutze und arbeitete sich unterhalb einer Felsschicht in das Gestein. Leider sind zu Baubeginn, Dauer und eingesetzten Arbeitskräften bislang keine Unterlagen aufgetaucht.

Da die beiden Städte etwa zeitgleich im April 1944 mit dem Stollenbau begannen und der Umfang des Stollens kleiner ist als in der Gaishalde kann man annehmen, dass dieser Stollen ab ca. September 1944 zur Nutzung bereitstand.

Das Bauwerk hatte ursprünglich zwei Zugänge, die zur Bahnhofstrasse hin ausgerichtet waren. Die beiden in Ost-West-Richtung verlaufenden Querschläge sind mit einem Durchgang verbunden, was den Grundriss sehr verwinkelt erscheinen lässt. Der westlichere Querschlag folgt der Felsformation, der südlichere ist eher gerade geschnitten.

Nach Zeitzeugenangaben war der Stollen nach dem Krieg noch längere Zeit offen, aber ungenutzt. Mit dem Umbau des Gemeindehauses wurde auch das Grundstück zum Fels hinaufgefüllt, so dass es heute ca. zwei Meter höher liegt.

Dadurch wurden auch die Zugänge zum Stollen zugeschoben, der heute nicht mehr zugänglich ist. Durch die fehlende Lüftung sammelt sich im Innern Wasser, so dass Teile der Anlage bis zu 20 cm unter Wasser stehen.

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